Die Chancenungleichheit im Bildungssystem zwischen Schüler:innen mit hohem sozioökonomischen Status und solchen mit niedrigem sozioökonomischen Status ist ein großes Problem. Sie ist nicht nur ungerecht für die Betroffenen, sondern lässt auch Potenziale in der Gesellschaft ungenutzt. Kinder von Eltern mit hohem sozioökonomischen Status haben bei gleichen kognitiven Fähigkeiten im Durchschnitt einen höheren Bildungserfolg als Kinder aus weniger wohlhabenden Familien. Privilegierte Familien verfügen über mehr Ressourcen, um die Bildung ihrer Kinder zu fördern, indem sie ihnen z.B. Einzelnachhilfe finanzieren oder die Teilnahme an bestimmten Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten ermöglichen. Vergrößern oder verkleinern Zulassungstests diesen möglichen Wettbewerbsvorteil?
Hohe Prüfungsgebühren, die Notwendigkeit einer umfangreichen Vorbereitung und die Wiederholbarkeit verstärken die Ungleichheit der Chancen. Bewerber:innen mit niedrigem sozioökonomischen Status könnten beispielsweise durch hohe Prüfungsgebühren ausgeschlossen werden. Bewerber:innen mit hohem sozioökonomischen Status verfügen über mehr Ressourcen (Zeit und Geld) für die Vorbereitung. Und schließlich ist es wahrscheinlicher, dass Bewerber:innen mit sozioökonomischen Status einen trainierbaren Test mehrmals absolvieren, bis die Ergebnisse gut sind, während dies Teilnehmenden mit weniger Geld nicht möglich ist.
Wie können Zulassungstests also fairer werden? Drei Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit für Bewerber:innen mit niedrigerem sozioökonomischen Status: